Mittwoch, 1. Mai 2013

Ein Schlüsselloch für Kräuter

Heute war es denn endlich so weit: Das Keyhole-Beet für die Kräuter ist fertig geworden und kann bepflanzt werden. Die Steine habe ich den Winter über hier in der Umgebung gesammelt, und ihre Menge bestimmte den Umfang. So ist es zwar kleiner geworden, als ich wollte, aber für einige Kräuter ist jetzt Platz da.

Das Keyhole-Beet ist ebenso wie die Kräuterspirale eine Erfindung des Australiers Bill Mollison, dem Schöpfer des Permakulturgedankens. Es ist eine etwa hufeisenförmige, nach Süden hin offene, nach Norden hin ansteigende Steinanlage. Es funktioniert wie eine Sonnenfalle und hält in kalten Nächten solche empfindsamen Pflanzen wie die Basilikumarten schön warm. 

Vor Jahren hatte ich in Steyerberg in meinem damaligen Garten eine ähnliche, größere Anlage gebaut. Innerhalb des Steinkreises hatte ich da Mitte April schon Basilkum und Tomaten gepflanzt, die Pflanzen hatten da auch leichte Nachtfröste um die Eisheiligen herum schadlos überstanden.

Oben auf den Wall kommen die empfindlicheren Thymianarten und andere mediterane Kräuter. So sind sie vor der winterlichen Staunässe auf unserem Lehmboden geschützt. Die macht ihnen mehr zu schaffen, als die Kälte.

Eine Kräuterspirale zu bauen, davon habe ich abgesehen. Wir haben hier doch häufiger starke Winde, und auf dem künstlichen Hügel sind die Pflanzen dem vermehrt ausgesetzt. Durch die Steinmauer sind sie beim Keyholebeet davor geschützt.

Ein Fleckchen hinter der Mauer habe ich der Palmlilie reserviert. Die hatte mein Vorgänger im Garten an einem schattigen Platz unter Sträuchern gepflanzt, und sie hat sich da sichtlich nicht wohlgefühlt. Nun steht sie, mit einer Schuttdrainage versehen an einem sonnigen Plätzchen. 

Die Palmlilie ist zwar kein "Kraut", und sie wirkt immer etwas verloren im Blumengarten, doch lassen sich ihre Blütenknospen gut essen, ein, zwei Blütenmahlzeiten im Jahr sind "drin", ohne dass die Pflanze gerupft aussieht.

Morgen ist dann dort die erste Pflanzaktion. Einiges steht schon bereit: Kümmelthymian, Thymian, Salbei, Römische Kamille. Weiteres folgt.

Von der Römischen Kamille gibt es auch eine flachwachsende "Rasen"form. Damit ließe sich der Innenraum auch bepflanzen. Dann hätte man einen Meditationsort mit einem Duftrasen, denn diese Sorte lässt sich betreten, wenn sie eingewachsen ist.

Leider ist sie als Tee bitterer als die echte Römische Kamille, die ich sehr gerne für sommerliche Tees nutze, beziehungsweise Apfelschorle mit dem Tee auffülle, was eine sehr leckere Kombination ist, und auch von Kindern gerne getrunken wird. 

5 Kommentare:

  1. Jetzt kann ich auch hier meine Begeisterung zum Ausdruck bringen (habe mich bei Google durchgewurschtelt ;-) )...

    Das Faszinierende und für MICH absolut NEUE ist,
    diese Beetform als "Sonnenfalle" zu umschreiben,
    was ja auch beim Weiterlesen selbsterklärend wurde...

    TOLL :-)

    LG - Hey Sheltie

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  2. P.S.: Also..., die angegebene Uhrzeit meines Kommentare stimmt aber rein gar nicht, denn jatzt haben wir es 21:32 Uhr..., auch wenn es unwichtig ist... ;-)

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  3. Tja, dieser Blog hat seine eigene Zeit. Den Begriff "Sonnenfalle" hat Bill Mollison geprägt. Ende der achtziger arbeitete ich eine Zeit am Permakultur-Institut in Steyerberg. Da habe ich ihn auch bei einem Vortrag erlebt. Sonnenfallen gibt es in verschiedenen Größen, wir hatten so etwas auch mit Sträuchern und Heistern angelegt, um das richtige Kleinklima für einen Gemüsegarten auf freiem Feld zu schaffen.

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  4. schöner artikel!
    Wird die falle mit dunklen steinen gebaut, ist der sonnenfalleneffekt noch verstärkt (aber vllt wird es dann im sommer zu heiss??)

    lg, brigitte

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  5. Dunkle Steine speichern sicher mehr Wärme. Basalt wäre zum Besispiel aus zu proberen. Ich hab für dieses Beet einfach die Steine genommen, die hier so "rumlagen". Ich was des winters häufig unterwegs und habe das Mterial aus irgendwelchen Schuttstellen geklaubt. Es ist viel roter Wesersandstein dabei, der auch gut die Wärme hält und der gerade hier in Bremen viel verwendet wird.

    Liebe Grüße, Jörg

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