Samstag, 15. Juni 2013

Drei Schwestern: Mais, Bohnen, Kürbis

Die Kartoffeln sind mittlerweile angehäufelt.
Gestern war es so weit: Endlich wurde das Indianerbeet weiter bepflanzt. Die lange Regenperiode hatte einige Gartenprojekte gestoppt, denn auf dem schweren Boden hier kann man bei zu viel "Flüssigen Sonnenschein" wenig machen. Der Garten schwamm zeitweise. Als dann wieder Gewerkelt werden konnte, wussten wir oft nicht, was zu erst und was zu letzt zu tun war. So kommt es, dass heuer Mais und der Kürbis nicht nach den Eisheiligen und der kalten Sophie am 15. Mai gepflanzt wurden, sondern einen Monat später am 15. Juni. 

An ein geruhsames Vorbereiten der Beete, ein Umgraben mit der Grabegabel und dabei erfolgendem Entfernen aller Wurzeln und Rhizome von dem, was dort wuchert, war nicht zu denken. Martin hat mit seinem geduldigem Vorbereiten seiner Beete nebenan gezeigt, wie zeitaufwändig das sein kann, wenn es, wie geboten, mit aller Gründlichkeit geschieht.

Das Beet der drei Schwestern möchte auch als kleine Verneigung vor dem Wissen und dem Naturempfinden der nordamerikanischen Indianer sein, deren ackerbau treibende Stämme die "drei Schwestern" Mais, Bohnen und Kürbis aus guten Gründen zusammen pflanzten. Nun haben wir hier nicht die Sorten dieser Pflanzen, welche die alten Ackerbäuerinnen hatten, und den Mais und den Kürbis  beispielsweise ziehe ich lieber vor, um sicher zu gehen, dass er auch ausreift.

Da wir weder Zeit noch Lust hatten, den Boden wie oben beschrieben zu graben, und da die Indianer auch nicht umgegraben hatten, entschieden wir uns getreu des Wahlspruches "Nur ein fauler Gärtner ist ein guter Gärtner" für folgende Methode: Es wurden Löcher von etwa einem Spaten Tiefe gegraben, diese mit guter Komposterde aufgefüllt, etwas Naturdünger dazu, da der Mais ein Starkzehrer ist, und dahinein wurden die Maissetzlinge gepflanzt. 

Dann kamen die Bohnensamen dazu, wir entschieden uns für die Kletterbohnensorte "Blauhilde", da wir es  bunt mögen, und da die Bohnen dieser Sorte vorzüglich schmecken. Um dem ganzen noch etwas mehr Farbe zu verleihen, kamen hier und da noch ein paar Samen von der Purpurwinde und der Kapuzinerkresse hinzu. schließlich sind das auch Pflanzen, welche zuerst in der "neuen Welt" kultiviert wurden. Der Kürbis, ein Hokkaido, bekam einen Extraplatz auf einem kleinen Komposthügel.

Zum Schluss wurde die Fläche mit Gras- und Brennesselschnitt großzügig gemulcht. Jetzt heißt es, jeden Morgen und Abend auf die Schnecken zu achten, und gespannt zu sein, wie sich das Ganze entwickelt. 

Der Mais ist übrigens eine Kreuzung aus blauem Hopimais und Erdbeermais, ich habe das Saatgut jetzt schon im dritten Jahr weiter verkehrt, und die Kolben hatten letztes Jahr alles möglichen Farben, von gelb bis dunkelrot. Wir hatten diese beiden Sorten in einem Schulgarten angebaut, und da Mais sich sehr gerne kreuzt, ist dieses Gemenge entstanden. Ich hoffe ja, dass die Nachfolger eine Eigenschaft des Erdbeermais übernommen haben: Er lässt sich gut als Puffmais verwenden.

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